12-Kanal Klanginstallation | Audiokabel, Kopfhörer, Transportbox, Mediaplayer, Bildschirm, Lautsprecher
Die Installation verbindet durch ein Netz aus Audiokabeln mehrere einzelne Soundstationen miteinander. Zu hören sind dort Texte, Klänge, Mitschnitte von Sessions und Soundscapes, sowie Videoaufnahmen, die innerhalb eines Jahres im "to-do-Pool" der Künstlerin gesammelt wurden. Die im Raum wachsende Installation lädt ein, der Medienkünstlerin durch eine verschlungene Struktur auf vielen Umwegen zu folgen zu einer Komposition, die niemals in ihrer Gesamtheit vor Ort gehört werden kann. Da es nicht möglich ist, gleichzeitig an jeder Station zu sein, bleibt die Gesamtkomposition trotz der Offenlegung aller Quellen nur der Komponistin bekannt.
_The installation connects several individual sound stations with each other through a network of audio cables. You can hear texts, sounds, recordings of sessions and soundscapes, as well as video recordings that were collected within a year in the artist's "to-do pool". The installation, which grows in space, invites us to follow the media artist through an intricate structure on many detours to a composition that can never be heard in its entirety on site. Since it is not possible to be at every station at the same time, the complete composition remains known only to the composer despite the disclosure of all sources. All the threads come together in her head.
| Kunstmuseum Reutlingen, Galerie für Gegenwartskunst |
6-Kanal Klanginstallation | Körperschallwandler, Zuspielung
Diese Arbeit thematisiert das Wesen der Erinnerung, die über bestimmte Auslöser verschiedene menschliche Sinne ansprechen kann. Das Installationskonzept lässt den vorgefundenen ehemaligen Ausstellungsraum bewußt optisch unberührt. Über Schallwandler an Glasvitrinen und Podesten wird die Ausstellungsarchitektur selbst zum Klingen gebracht.
Die 6-Kanal Klangkomposition resultiert aus Interviews und Soundscapes, die während eines vierwöchigen Aufenthalts in Lichtenstein vor Ort gesammelt wurden. Auf diese Weise akustisch getriggert können BesucherInnen aus ihrem individuellen Erfahrungspool für den Moment ihrer Anwesenheit im Ausstellungsraum eigene innere Bilder und Erinnerungen in die Vitrine und auf Sockel stellen.
_The work deals with the nature of memory, which can address various human senses when activated by certain triggers. The installation concept deliberately leaves the former exhibition space visually untouched. The exhibition architecture itself is made to sound via sound transducers on glass showcases and wooden pedestals.
The 6-channel sound composition results from interviews and soundscapes during a four-week residency in Lichtenstein. Triggered in this way, visitors can now place their own inner images and memories in the showcase and on pedestals from their individual pool of experience for the moment of their presence in the space.
| et cetera pp Begehungen Festival Lichtenstein/Sa. |
with thanks to Mariko Hori and Haruka Tomatsu
Mehrkanal Klanginstallation | Vogelnester, Vogelhäuschen, Minilautsprecher, Zuspielung
Die Klanginstallation entstand zum Thema Natur, Klima, Artenvielfalt, insbesondere der Vogelwelt.
Eine Vielzahl großer stilisierter schwarzer Vogelnester aus Elektroschrott und Überbleibseln früherer Arbeiten sind auf hohen Stangen angebracht. Sie nehmen den oberen Raum der Ausstellungsfläche ein und sehen nachlässig und zerfleddert aus; erinnern entfernt an Bestattungsriten der nordamerikanischen Indianerstämme, die ihre Toten auf hohen Plattformen, dem Himmel näher bringen. Die Vogellaute, die in der Installation zu hören sind, sind künstlich und nur den Beschreibungen der Originalgesänge der in Deutschland ausgestorbenen Vögel nachempfunden. Im Vogelhäuschen ist alle 12 Minuten ein Kuckuckslaut zu hören - der Blasebalg einer Kuckucksuhr. Die Komposition ist ein Abschiedslied und eine schlechte Kopie der Originale, die die BesucherInnen dennoch nicht mehr als solche erkennen.
_The sound installation was created on the theme of nature, climate, biodiversity, especially in the bird world.
A large number of stylized black bird's nests made of e-waste and remnants of previous work are mounted on high poles. They occupy the upper space of the exhibition hall and look careless and tattered; are vaguely reminiscent of funeral rites of the North American Indians, who bring their dead closer to heaven on high platforms. The bird sounds that can be heard in the installation are artificial and only based on the descriptions of the original songs of the birds that became extinct in Germany. In the birdhouse, a cuckoo sound is heard every 12 minutes - the bellows of a cuckoo clock. The composition is a farewell song and a poor copy of the originals, which the visitors nevertheless no longer recognize as such.
| Natürlich Positioniert, Alter Güterbahnhof Tübingen |
7-, 4- und 2-Kanal Klangistallation | hochglanzlackierte schwarze Sockel, Lautsprecherchassis, Ölkännchen, schwarze Kabel, Zuspielung
Jedem Objekt der begehbaren Installation ist eine individuelle elektroakustische Ableitung des gesprochenen Wortes “Öl” zugeordnet. Quellen dafür sind TV- und Radioberichte über Evolution, Religion, Politik, Unterhaltung, Wirtschaft- und Nachrichtensendungen.
Bezugnehmend auf den Rohstoff Öl, der für die petrochemische Industrie die Basis zur Synthetisierung vielfältigster Kunststoffe wie zum Beispiel Plastikschüsseln, Autoreifen, Kunstfasern, Lippenstifte und Treibstoffe darstellt, wird bei dieser Arbeit der Klang des Wortes ÖL digital raffiniert und bietet Raum für unterschiedlichste Assoziationen wie Motorgeräusche, Pumpen, Glocken oder Maschinengewehrsalven.
Von zunehmenden Berichten über Ölplattform-Katastrophen inspiriert, überragen vier Klangobjekte die anderen Skulpturen deutlich. Sie geben eine in ihrem Ablauf festgelegte 20-minütige Komposition wieder, die auf einem durch Überreizung der digitalen Filterung sich aufbauenden Systemfehler beruht. Die Klangereignisse enden in einer unkontrollierten chaotischen und für den Hörer anstrengenden Tonfolge, die dann unvermittelt zusammenbricht.
_The installation „Oil“ is assembled from several acoustic sculptures. These each consist of a loudspeaker chassis, an oil can and a base block covered in black synthetic resin lacquer as well as its own audio transmission. The objects are placed together in groups, each having its own acoustic characteristics and therefore providing its own associative space. The visual compounds each sound composed for each individual object or each object group. All compositions are electro-acoustic derivations of the word „Öl“ (oil). Sources were TV and radio reports about evolution, religion, politics, entertainment, economy and current news and catastrophe reports.
Coop. Nikolaus Heyduck
| Skulpturenmuseum Glaskasten Marl | SOUND ART Köln Prätorium | Institut Mathildenhöhe Darmstadt |
Doppelinstallation in der Bergkirche und dem Kunsthaus Wiesbaden
Die einander ergänzenden Installationen geben verschiedenen Aspekten des Begriffs UMKEHR Gestalt. Dazu kehren die beiden KünstlerInnen die gewohnte Richtung des Bilder-Zeigens und des Wort-Verkündigens um und holen visuelle und akustische Lebensäußerungen aus dem Umkreis beider Häuser hinein ins Innere.
Mit dem Abstand zwischen Bergkirche und Kunsthaus als Radius (ca.500 m) wurden zwei Kreise um die beiden Orte gezogen. Entlang dieser Kreise wurden regelmäßig jeweils zwölf Orte bestimmt, an denen zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten Klang- bzw. Videoaufnahmen gemacht wurden. In beiden Häusern wurden dann raumfüllende kreisrunde Installationen konzipiert, die die zahlreichen und zeitgleichen Aufnahmen zu je einem neuen Ganzen zusammenfügen – hier einem Gesamtklang, dort einem Gesamtbild.
_Double installation in the Bergkirche (Church | Sound) and the Kunsthaus Wiesbaden (Art Exhibition Hall | Video)
Bergkirche | 12 Lautsprecherobjekte, Glassplitter, Audiokabel, Zuspielung
In der Vierung des Kirchenraums wurden die Bänke entfernt und 12 Lautsprecherobjekte kreisrund angeordnet. (Eine Anzahl der Kirchenbänke wurde zum Teil der Installation im Kunsthaus.) In den tellerartigen Vertiefungen der nach oben gerichteten Lautsprecher liegen Glasscherben durchgebrannter Glühlampen. Die Anschlusskabel zu einem Traumfänger geflochten sind sichtbarer Teil der Installation und nehmen formal Bezug zur Architektur und Symbolik des Gebäudes.
Jeder Lautsprecher erhält individuelle Klangsignale, die aus dem Umkreis der Bergkirche stammen s.o. Bevor sie die Lautsprecher erreichen, werden die ursprünglichen Soundscapes so gefiltert, dass deren sehr tiefe Bassanteile dominieren. Für Menschen kaum hörbar, versetzen die tieffrequenten Vibrationen die Lautsprecher in Schwingungen, bewegen damit die innenliegenden Glasscherben und bringen sie schließlich zum Klingen.
_In the crossing of the church interior, all pews were removed and 12 loudspeaker objects were arranged in a circle. (A number of the pews became part of the installation at the Kunsthaus.) In the plate-like recesses of the upward-facing loudspeakers lie shards of glass from burnt-out light bulbs. The connection cables, braided into a dream catcher, are a visible part of the installation and formally refer to the architecture and symbolism of the building.
Coop. Nikolaus Heyduck
| Bergkirche Wiesbaden | Kunsthaus Wiesbaden |
21 elektrische Wasserkocher, schwarze Stromkabel, Computersteuerung, Video
Die Installation HOTPOTS ist das Hauptwerk des Gesamtprojekts “HotSpots”, das durch einen Projektaufenthalt in Island initiiert wurde. Sie besteht aus 21 Wasserkochern, die nach einem auf eine Zielscheibe geschossenen Muster am Boden verteilt wurden. Eine Vielzahl stromgebender schwarzer Kabel ist so arrangiert, dass die Assoziation zu Höhenlinien entsteht.
Die einzelnen Wasserkocher werden computergesteuert ein- und ausgeschaltet und schließlich zum Kochen gebracht. Dabei entstehen live unterschiedliche Geräusche: Dieses mehrstimmige Pfeifen, Rauschen und das Blubbern des Wassers ergeben eine stets neue eigenwillige Geräuschkulisse, die sich je nach Temperatur, Wasserstand und Verkalkungsgrad verändert. Gleichzeitig wird die enorme frei werdende Energie durch die im ganzen Raum verbreitete Wärme und den in die Höhe steigenden Wasserdampf bewußt wahrnehmbar.
Die Großprojektion einer im Nachtsichtmodus (Nightshot) aufgenommenen, sich langsam erwärmenden und wieder abkühlenden elektrischen Kochplatte ist der Impulsgeber für die Steuerung der Wasserkocher.
Live gespielt wird HOTPOTS mit 21, 7 bzw. 5 Wasserkochern.
_The focus of the sound installation HOTPOTS is on 21 customary electric kettles, directed via relays by computer. Depending on the kettles’ water temperature and degree of calcification, a constantly changing symphony of partly polyphonic whistles and the hissing, popping and bubbling when the kettles cool down or warm up. HotPots was also performed in the following years as a stage performance with seven or five kettles and live-direction.
Coop. Nikolaus Heyduck
| Wacker Kunstfabrik | Alte Brüderkirche Kassel | Eschborn K |
7-Kanal Klanginstallation | Diaprojektoren, Drehspiegel, Kontaktmikrofone, Lautsprecher, Steuerung, Ordnungssysteme und mehr als 1000 ausgemusterte Diapositive
Die Licht-Klang-Installation steht im Mittelpunkt des Work-in-Progress Projekts "Wechselwirkungen". Im Vorfeld wurden BesucherInnen dazu aufgerufen, alte Dias zur Verfügung zu stellen, von denen sie sich für immer trennen wollen. Diese Dias und Ordnungssysteme bildeten das Material für die Klang- sowie die wachsende Rauminstallation.
NACHSAISON: Sieben Diaprojektoren sind im Raum verteilt. Durch eine Steuerung oder manuelles Auslösen werden alle Dias in der Reihenfolge ihres Eintreffens im Ausstellungsraum ein letztes Mal an Wände projiziert. Das typische Lauf- und Wechselgeräusch der Projektoren wird über Kontaktmikrofone elektronisch verstärkt. Das Geräusch des Diaschlittens beim Bildwechsel und des Scharfstellens des Objektivs ist heute nicht mehr vertraut, aber im kollektiven Gedächtnis einer bestimmten Generation verankert. Durch die unterschiedlichen Tempi der einzelnen Projektoren entsteht eine wechselnde Klangüberlagerung. Gleichsam überlagern sich die Bilder an den Wänden und es entstehen immer neue Klang-Bildebenen und Raumerfahrungen – gewohnte Relationen und Zusammenhänge, Ordnungen werden durcheinander gebracht werden.
Als Klangperformance wird NACHSAISON live bespielt mittels Mischpult, Sythesizern sowie eines Keyboards, das aus den zugehörigen Fernauslösern hergestellt ist. Der Klang der Projektoren wird verstärkt, direkt elektronisch bearbeitet und gemischt.
_“Post Season“ is a light-sound installation played as an instrument in a live-performance. It consists of (here) seven slide projectors, rotating mirrors and numerous discarded framed slides. The material is always collected on site by requesting visitors to provide us with their old slides. Partly through interval circuits, partly through manual trigger, these slides are projected onto the walls. Some are set in motion using the mirrors constantly creating new combinations and superimpositions. The typical sound of the projectors changing slides is electronically enhanced and forms the installations superimposed sound-space.
Coop. Nikolaus Heyduck
| kunstbalkon Quidde 3 Kassel | Eschborn K Kultur |
4-Kanal Klanginstallation | 40 Staubsaugerschläuche, Minilautsprecher, Zuspielung
Aus diversen Geräuschen, die beim Staubsaugen entstehen, ist der Klangablauf gestaltet, der über eine Vielzahl kleinster Lautsprecher aus dem Inneren der Schläuche zu hören ist. Der Titel ist eine Aufforderung an die eigene Imagination. Die Installation entstand in Zusammenarbeit mit dem Archiv KinderKunst und wurde inspiriert von Zeichnungen zweier Kinder, die sich selbst, ihrer Mutter helfend, beim Staubsaugen dargestellt haben.
In der kunstpädagogischen Arbeit werden Kinder häufig mit bekannten Kunstwerken vertraut gemacht, die sie inspirieren sollen. Dieses Projekt geht den umgekehrten Weg. Nicht das Kind, sondern die KünstlerInnen werden gebeten, sich mit der Kindermalerei auseinander zu setzen. Zitat Archiv KinderKunst: „Teppich Flieg!“ erinnerte die Kinder an Flugzeuglärm, unheimliche Geräusche und Musik. Anders als vielleicht Erwachsene nahmen die Kinder diese Installation mit allen Sinnen wahr, versuchten selbst in die Rohre hineinzurufen und auf Knien und im Liegen zu ergründen, woher die Klänge kamen."
_"Carpet fly!" The sound sequence is designed from various noises that are generated during vacuuming, which can be heard from inside the hoses via a large number of tiny loudspeakers. The title is an invitation to one's own imagination. The installation was created in collaboration with the Archiv KinderKunst and was inspired by drawings of two children who depicted themselves vacuuming while helping their mother.
Coop. Nikolaus Heyduck
| Haus Hessen Design | Archiv KinderKunst Darmstadt | Abb. re. Paul, 6 Jahre |
10-Kanal Klanginstallation | kleine Lautsprecher, Stative, Zuspielung, eine Glühlampe, ein Stein und ein Glashaus
Die Klanginstallation entstand im Rahmen der Vogelfrei-Biennale WintergARTen in Darmstadt. Sie ist installiert in einem begehbaren Glashaus. In diesem „Gewächshaus gemeinsamer Klangarbeiten“ von Monika Golla und Nikolaus Heyduck gedeihen so genannte "akustische Ableger". Es ist teils unverarbeitetes Tonmaterial aus dem Fundus der beiden Medienkunstschaffenden. Diese Klangkeime machen sich aus einer Vielzahl kleiner Lautsprecher bemerkbar, sobald die Tür geöffnet, dabei ein Stein gezogen und eine Glühlampe eingeschaltet wird. Die Lautsprecher sind zur Lampe ausgerichtet wie Blüten zur Sonne. Erlischt das Licht, verstummt auch der Klang.
_"Acoustic offshoots" is a sound installation within the Vogelfrei-Biennale 2007 WintergARTen in Darmstadt. It is installed in a walk-in glass-house. In this "glass-house of mutual sound works" by Golla & Heyduck blossom so-called acoustic offshoots. It is partly unused sound material out of the two media artists’ sound pool. These sound sprouts make themselves noticeable through numerous little loudspeakers as soon as the door is opened, turning on a light bulb.
Coop. Nikolaus Heyduck
| vogelfrei WintergARTen Darmstadt |
All Rights Reserved © 2024 Monika Golla | VG BildKunst | Gema